Viele Profisportler machen zusätzlich eine Berufsausbildung oder studieren, um eine berufliche Sicherheit im Leben zu haben. Auch wenn man davon träumt, den Sport zum Beruf zu machen und damit sein Geld zu verdienen, gestaltet sich die Realität oft etwas schwieriger. Auch Sportler, die so viel Geld verdienen, dass sie nach dem Ende ihrer Karriere nicht mehr arbeiten müssten sind leider nicht die Regel. Ebenso machen vorzeitige Karriereenden aus den verschiedensten Gründen deutlich, wie wichtig eine weitere Absicherung durch eine Ausbildung oder ein Studium ist. Doch wie kann ich die passende Berufsrichtung, den passenden Beruf und Arbeitgeber neben meinem Sport finden?
Da das Leben eines jeden Leistungssportlers auf den Sport ausgerichtet ist, liegen oftmals auch die beruflichen Interessen in diesem Bereich. Dabei gibt es einige Profisportler, die ihren Leistungssport mit einem Studium der Sportwissenschaften, Sportpsychologie oder im Gesundheitsmanagement kombinieren. Auch das erhöhte Verständnis für den Körper führt viele Sportler zu einem Studium oder einer Ausbildung im Bereich der Physiotherapie. Genauso gibt es aber auch viele Sportler, die ihren parallelen beruflichen Werdegang fernab von ihren sportlichen Interessen wählen. So bildet das Thema des Berufs einen willkommenen Ausgleich zu dem Trainingsalltag. So unterschiedlich die Ausrichtungen in der Berufswahl sind, dennoch stehen Leistungssportler oft vor denselben Herausforderungen und Problemen auf dem Weg zu einem optimalen aufeinander abgestimmten Miteinander des Sports mit ihrem Beruf oder der Berufsausbildung.
Um an einen solchen Punkt zu kommen, ist es wichtig die Möglichkeiten zu kennen, und die Unterstützungen die Leistungssportlern in dieser Hinsicht bereits geboten werden können. Bereits über 100 deutsche Universitäten haben Kooperationen mit dem Deutschen Olympischen Sportbund und tragen den Titel Partnerhochschule des Spitzensports der seit 1999 vom Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (adh) vergeben wird. Dadurch wird es Sportlern ermöglicht, Studien- und Trainingsbedingungen effektiv miteinander zu vereinbaren. Unter anderem Nachteilsausgleiche und flexible Anpassung des Studiums an die hohe zeitliche Belastung von Leistungssportlern können individuell mit Hochschulmentoren ermöglichen werden. Phillip Trenkler ehemaliger Spieler des Erstliga-Volleyball-Teams des TV Rottenburg war im Programm der Spitzensportlerförderung der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und dankbar über die Möglichkeit seinen Sport und sein Psychologie-Studium zu verbinden.
“Ohne die Unterstützung die mir auf diesem Wege gegeben wurde, wäre es schwer geworden den Alltag zu meistern.” (Phillip Trenkler)
Doch nicht nur eine universitäre Ausbildung soll Sportlern ermöglicht werden. Auch viele Ausbildungsstellen und Arbeitgeber sind bereit Leistungssportlern eine duale Karriere zu ermöglichen. Individuelle Anpassung der Arbeitszeiten an den Trainingsplan und Freistellungen in trainingsintensiven Zeiten vor Wettkämpfen oder Großereignissen können mit dem richtigen Arbeitgeber vereinbart werden. Doch wie findet man einen solchen “richtigen Arbeitgeber”?
Hierfür haben oft auch die eigenen Sportvereine bereits Kooperationen mit verschiedenen Unternehmen und Sponsoren. Diese sind auf die besonderen Umstände und individuellen Herausforderungen vorbereitet und bereit gemeinsam einen Rahmen zu schaffen, der Spitzenleistung im Sport und Beruf ermöglichen.
Auch über die Sportförderinitiative die “deutsche Sporthilfe” werden über den Förderbaustein “Sprungbrett Zukunft” verschiedene Karriere-Unterstützungen für die geförderten Spitzenathleten angeboten. Die Initiative verfügt zudem deutschlandweit über Partner, die eine duale Karriere der geförderten Athleten in ihrem Unternehmen unterstützen.
Zudem werden duale Systeme zur Unterstützung von Spitzensportlern von der Bundeswehr, der Bundespolizei und den Polizei-Hochschulen der Länder angeboten. In den verschiedenen Fördergruppen können Sportler sich intensiv auf Ihre sportliche Karriere konzentrieren und durchlaufen parallel dazu eine berufliche Ausbildung beim jeweiligen Träger. Es bestehen weiter Möglichkeiten nach dem Beenden der sportlichen Karriere zur Weiterführung der Laufbahn im Dienst und verschiedene Aufstiegsmöglichkeiten.
Wusstet ihr, dass bei den letzten 14 Olympischen Winter- und Sommerspielen seit 1992 SpitzensportlerInnen der Bundeswehr an rund 44 % der errungenen deutschen Medaillen beteiligt waren?
Besondere Erfahrungsberichte zum Thema duale Karriere folgen in Kürze.
Unser Wunsch ist es, jungen Sportlern mit dem Ziel den Leistungssport professionell ausüben zu können verschiedene Perspektiven zugeben. Habt auch ihr einen solchen Weg hinter euch oder seid noch voll dabei Leistungssport und Ausbildung, Studium oder Beruf unter einen Hut zu bekommen, erzählt uns gerne davon. Meldet euch unter me@athlet.one
Wie sich das Training optimal in den Alltag einbinden lässt, findet Ihr in unserem Blog-Eintrag Training & Alltag - oder Training im Alltag
Autor
louisa
Autorin und Mitgründerin von Athlet.one
Mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung im Spitzensport hat Louisa De Bellis den Durchblick in der Welt der Athlet:innen. Als ambitionierte Handballerin ist sie in der deutschen Sportlandschaft bestens vernetzt, führt Interviews mit Sportler:innen und teilt ihre Expertise auf Athlet.one!