Wandern mit Kindern

Nicht nur, dass die eigenen Abwehrkräfte mobilisiert werden und der Körpermotorisch keinen Rost ansetzt, regelmäßiges Aufhalten in der Natur hilft Groß und Klein beim Stressabbau. In einer von digitalen Medien geprägten Welt bilden Outdoor-Aktivitäten einen natürlichen Gegenpol zum Couch- und Internet-Surfing. Wer in der Natur unterwegs ist, wird automatisch entschleunigt. Zudem kann der Akku aufgeladen, der Fokus neu ausgerichtet und man selbst eingenordet werden. Was die Natur alles an Reichtum und Facetten bietet, können Tablet, Fernseher und Co. zwar in der Theorie vermitteln, jedoch wird die gesamte Schönheit erst durch das Erleben, das Erfühlen, das Riechen und das Hören vollumfänglich deutlich.

Vor allem der haptische Faktor ist in der Natur von entscheidender Bedeutung. Erst, wer auf einer sommerlichen Blumenwiese, in hohem Gras oder auf einemknorrigen Baum gesessen und alles um sich herum ertastet hat, weiß, wie sich Natur anfühlt. Durch ein Weizenfeld zu gehen und mit den Händen die Ähren zu streicheln, kann die Umwelt ebenso erlebbar machen, wie das vorsichtige Betrachten eines farbenfroh leuchtenden Käfers auf der eigenen Hand. Gerade Kindern sollte bereits in jungen Jahren die Möglichkeit geschenkt werden, auf spielerische Weise die heimische Flora und Fauna kennenzulernen. Denn was zeitig in die kindliche Erinnerung gepflanzt wird, bleibt lange hängen und es entsteht sehr früh ein Bewusstsein für Natur und Umwelt. Auch werden mögliche Ängste genommen und das Fundament für ein tieferes Verstehen der Natur gelegt. Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen Jahreszeiten und Vegetationsperioden werden deutlich. Zudem wird ein respektvoller Umgang mit den natürlichen Ressourcen leicht vermittelbar.

Besonders das Thema Ressourcen-Schonung bzw. Umweltschutz, das den kleinsten Mitgliedern der Gesellschaft so früh wie möglich beigebracht werden sollte, stellt eine enorm wichtige Lerneinheit dar. Dieses Thema live, zum Anfassen und an der frischen Luft zu erfahren, sorgt für bleibende Erinnerungen und setzt sich tief in das kindliche Bewusstsein. Outdoor-Pädagogik verbunden mit selbst erfahrendem Lernen sorgt für nachhaltiges Wissen und entfaltet mit Sicherheit eine Langzeitwirkung. Wandern als alternativer Bildungsweg. Die gemeinsame Zeit von Kindern und Eltern, die mit dem Lernen und Erlernen der Natur gefüllt ist, lässt dem Wort Generationsvertrag eine ganz neue Bedeutung zukommen.

Kinder, die nicht bereits von klein auf in der Natur unterwegs sind, werden im jugendlichen Alter schwer für Outdoor-Aktivitäten zu begeistern sein. Daher gilt es bereits früh, die kindliche Entdeckerlust zu nutzen bzw. zu bedienen und Mut für unbekannte Wege zu machen. Das in jedem Menschen vorhandene Abenteuer-Gen zu finden und zu fördern, sollte ein Grundanliegen von Eltern und Großeltern sein. Hierfür sind Orientierungsläufe ein gutes Mittel, die zudem Spürsinn, Teamgeist und Kommunikation erforderlich machen. Auf vorgegebenen Routen werden Informationen und Stempel gesammelt. Sind alle Stempel gefunden, ist das Ziel erreicht. Weitere Infos gibt es im kostenlosen Fachratgeber „Wandern mit Kindern“.

 

Autor

Mark - Redakteur